Fahrradfahren in Berlin – aus Sicht eines Dänen

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem englischsprachigen Blog im August 2015.

Redaktionelle Mitarbeit: Daniel Pöhler

Dies ist ein Gastbeitrag, der mit Hilfe eines dänischen Freundes entstand. Er lebte 2015 für fünf Monate bei uns. Mittlerweile ist er wieder nach Dänemark umgezogen. Bevor er zurückkehrte, habe ich ihn nach seinen Gedanken über das Fahrradfahren in Berlin befragt. Seine Antworten habe ich aufgeschrieben und in thematische Abschnitte unterteilt. Die Bildunterschriften stammen von mir.

Über die Gestaltung der Berliner Radwege

Eine meiner ersten Erfahrungen mit der Berliner Fahrradinfrastruktur war als Fußgänger. Ich spazierte in aller Seelenruhe über einen Radweg – unabsichtlich. Der Unterschied zwischen Gehweg und Radweg ist sehr subtil: Beides ist auf gleicher Höhe und fast in derselben Farbe.

Erst wenn ein Fahrradfahrer eng vorbeifährt oder klingelt, entdeckt man, dass man auf einem Radweg steht. Als meine Eltern mich besuchten, musste ich ständig aufpassen, damit ich ihnen Bescheid geben konnte, wenn sie auf einem Radweg standen. Die Wege sind wirklich schwer zu erkennen. Man sieht jeden Tag Touristen, die verwirrt sind, die erkennen sie einfach nicht.

Die Breite der Radwege in Berlin ergibt keinen Sinn. Manche sind gerade groß genug für ein einziges Fahrrad. Aber auch die breiteren Radwege sind zu eng, um bequem überholen zu können, daher nutzen viele Radler den Gehweg mit. Natürlich kann das für die Fußgänger nervig sein.

Enger Gehweg und Radweg auf gleicher Höhe. Vielen Fußgänger und ein Radler, zusammengedrängt.

Enger Geh- und Radweg auf gleicher Höhe – doch Platz für fünf Kfz-Spuren und einen breiten Mittelstreifen.

Also die Breite, die ist einfach falsch! Radwege müssen mindestens zwei Meter breit sein, wie in Kopenhagen. Dort kann man an manchen Stellen sogar zu viert nebeneinanderfahren, und es bleibt noch Platz zum Überholen (obwohl das von Ort zu Ort in Kopenhagen unterschiedlich ist).

Wenn man nicht nebeneinanderfahren kann, dann kann man nicht plaudern und sozial sein. So wird Fahrradfahren zu einer einsamen Angelegenheit. Oft wollte ich etwas zu meinem Reisegefährten sagen, aber von hinten oder vorne hätte ich schreien müssen. Stell dir vor, du fährst in einem Auto, in dem man nicht mit den Mitfahrern sprechen kann.

Immer wenn ein Rad- oder Fußweg zu eng ist, wird das Gespräch zerstört, weil alle im Gänsemarsch fahren oder gehen müssen. Bis ich in Berlin Fahrrad gefahren bin, habe ich nicht erkannt, wie wichtig es ist, nebeneinander radeln zu können.

Leuten fahr mit dem Rad auf eine ebene, breite Radweg in Kopenhagen.

Ein Radweg in Kopenhagen. Ja, das ist wahr: diese ganze breite, ebene Oberfläche steht nur für Fahrräder (und ähnliche Verkehrsmittel).

Über die Qualität und Wartung der Berliner Radwege

Ich habe die Theorie, dass man in Berlin mit dem Fahrrad keine drei Meter weit kommt, ohne über irgendeine Delle zu rumpeln. Manche Radwege bestehen nur aus Dellen. Mein Rad rasselt schon, weil seine Einzelteile durch die holprige Infrastruktur losgerüttelt wurden.

Ich verstehe nicht, warum Radwege in Berlin mit Platten ausgelegt sind. Die Platten sind total uneben, was nervig ist. Wegen des zusätzlichen Rollwiderstandes braucht man viel mehr Kraft – ganz im Gegensatz zu einer guten Asphaltdecke. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Oberfläche leichter zu warten ist. Man fährt mit dem Rad wie auf Wellen – Wellen gemacht aus den Kanten der Platten.

Bodenplatten auf einem Radweg in Berlin sind sehr uneben.

Leute, die mit dem Auto fahren, reisen auf ebenem Asphalt. Menschen, die das Fahrrad nutzen, sind mit holprigen Platten konfrontiert – und einer sich ständig ändernden Oberfläche.

Über Begegnungen mit Kraftfahrzeugen

In meiner Zeit hier bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich das Radfahren in Berlin nicht richtig genießen kann – besonders nach einer Nahtoderfahrung mit einem Bus, gefolgt von einer weiteren mit einem SUV.

Ich hatte das Glück, so wach und aufmerksam zu sein – und auch jung und agil genug – um auf den Gehweg zu springen, als der Bus mich fast angefahren hätte. Und nur weil ich ungewöhnlich langsam fuhr, hat der SUV mich nicht über den Haufen gebrettert. Wäre ich schneller gefahren, wie ich es oft tue, hätte es gekracht.

Man kann nicht darauf vertrauen, dass Autofahrer anhalten, wenn sie es sollten. Ein Freund aus Dänemark, der auch hier wohnt, glaubt, dass Autofahrer in Berlin generell nicht mit Radfahrern rechnen.

Ich fahre hier viel vorsichtiger auf Kreuzungen zu als in Dänemark, jederzeit bremsbereit, um eine Kollision zu verhindern, bei der ich ganz schlecht wegkommen würde.

Eine Kreuzung in Berlin. Der Fahrer des silberfarbenes Autos ist halb abgebogen und blockiert die Radspur. Radler können nicht durchfahren, und mussen warten, oder hinten ausweichen.

Der Fahrer des silberfarbenes Autos ist halb abgebogen und blockiert die Radspur. Viele Kreuzungen sind so gestaltet, dass der Weg für Radfahrer oft versperrt ist.

Über das Radfahren auf der Straße

Der Autor dieses Blogs hatte mir von der Idee erzählt, auf der Straße zu radeln und meinen Platz dort zu erkämpfen. Davon berichtete ich sofort meinem Freund, dem anderen Dänen, der in Berlin lebt. Er lachte nur, genau wie ich es tat, als ich zum ersten Mal von dem Konzept hörte. Es ist völlig verkehrt.

Wäre mein Freund in Berlin aufgewachsen, wäre er wohl ein Radler geworden, der für das Recht kämpft, auf der Straße zu fahren. Aber das ist nur gut für diejenigen, die schnell Rad fahren und mit den Autos mithalten können. Für Kinder und Senioren zum Beispiel ist das nichts.

Ich nehme an, es liegt an Unkenntnis – wer nur schlechte Radwege erlebt hat, will auf die Straße. Ich selbst würde wahrscheinlich für das Recht kämpfen, wenn ich in Berlin aufgewachsen wäre. Natürlich nur, wenn ich ausschließlich an mich selbst denken würde.

Wenn ich an meine Großmutter denke, ergibt das Fahrbahnradeln keinen Sinn. Sie ist 81 Jahre alt, wohnt in Dänemark, und fährt fast jeden Tag mit dem Rad. Bei ihr in der Nähe gibt es echte Radwege, ein paar Meter von der Straße entfernt.

Ich weiß nicht, ob es überhaupt vorkommt, dass irgendjemand in Dänemark die Straße gegenüber den Radwegen vorzieht. Vielleicht sind das Touristen. Oder meine Erinnerung täuscht mich, weil ich jetzt zu dem Thema befragt werde.

Ich glaube nicht, dass ich ungewöhnlich bin. Jeder Däne würde erkennen, wie lächerlich es ist, grundsätzlich auf der Straße Fahrrad fahren zu wollen. Das spielt in Dänemark keine Rolle. Könnte es auch nicht.

Über das Großwerden mit dem Radfahren in Dänemark

In meiner Heimatstadt Odense hatte ich meinen eigenen breiten Radweg. Er war nicht einmal in der Nähe einer Straße. So bin ich zur Schule geradelt – auf meiner eigenen Straße nur für Fahrräder.

Ich bin aufgewachsen in einem Stadtgebiet mit einem Netz aus Radwegen, die von Auto-Fahrbahnen abgegrenzt sind. So fuhr ich den ganzen Weg von zu Hause zur Schule und überall sonst hin. Meine Familie lebte in zwei verschiedenen Häuser, und beide waren mit dem sicheren Radwegenetz verbunden.

Ich würde sagen, Odense fühlt sich sogar sicherer an als Kopenhagen. Es ist dort nicht so voll, und man radelt meist weit entfernt von der Fahrbahn. Ich glaube nicht, dass ich das damals geschätzt habe. Ich dachte, das wäre überall so.

Ich hatte eine Freiheit, die nicht möglich gewesen wäre ohne die Radwege. Meine Mutter konnte mich ruhigen Gewissens alleine Rad fahren lassen. Als Kind auf dem Weg nach Hause auf dem Radweg (eigentlich Radfahrbahn, so breit und eben war er) spielte ich in meinem Kopf selbst erfundene Spiele. Fahrrad fahren war so sicher, dass ich nicht konzentriert oder besonders aufmerksam sein musste.

Es war ganz stressfrei. Nun, das ist noch untertrieben.

Ein Radweg in Dänemark führt mitten durchs Wohngebiet. Kein Auto, soweit das Auge reicht.

Wie stressfrei Radfahren sein kann, sieht man im Umland von Odense in Dänemark. Ein Radweg führt mitten durchs Wohngebiet. Kein Auto, soweit das Auge reicht.

Über Radverkehrspolitik

Ich glaube, dass die Anzahl der Radler in Zusammenhang steht mit der Qualität der Radinfrastruktur. Berlin hat mehr Radfahrer als die schlechten Radwege erwarten lassen würden, weil so viele Leute auf den breiten Gehwegen radeln, was hier gemeinhin akzeptiert ist. Und kaum ein Kind würde hier Rad fahren, wenn es das nicht auf dem Gehweg tun dürfte.

Ich habe nie viel übers Radfahren nachgedacht, bevor ich nach Berlin umzog. Es war bloß etwas, das ich immer getan hatte, das selbstverständlich war. Hätte ich nicht zufällig bei dem Autor dieses Blogs gewohnt, hätte ich wahrscheinlich nie über das Thema nachgedacht.

Ich wäre in Berlin wahrscheinlich nicht viel mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, ohne mir über die Gründe klar zu sein. Ich radle hier nicht annähernd so viel wie in Dänemark. Es fühlt sich in Berlin einfach unsicher an.

Es gibt einen großen Unterschied beim Sicherheitsgefühl. Man muss beim Radfahren in Berlin sehr viel wachsamer sein im Vergleich zu Kopenhagen. Der Unterschied sind die Radwege, die in Kopenhagen vor dem Kfz-Verkehr geschützt sind und gleichzeitig klar vom Gehweg getrennt sind. Auf die Radwege verirren sich also keine Autos oder Fußgänger.

In Berlin scheinen Parkplätze wichtiger zu sein als Radfahrer und Fußgänger. Das ergibt kein Sinn. Ein paar Parkplätze für wenige Leute ruinieren die Bedingungen für tausende Menschen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Sogar Bäume genießen eine höhere Priorität als Radfahrer.

Baumvorrang in Berlin. Eine reihe Bäumen bedeutet, dass die Radweg muss 0.5m-breit sein. Die Fahrbahn bleibt immer breit, unberuhrt von den Bäumen.

Bemerkenswert, wie die Fahrbahn von der Baumreihe unberührt bleibt.

Fazit

Fahrradfahren in Berlin ähnelt oft den „Pod“-Rennen aus Star Wars.

Ein bedeutungslos Slalom, mit gefährliche Pfosten, auf einem Radweg in Berlin.

Rechts… nein, links! Ach, fahr auf dem Gehweg…

51 Kommentare

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51 Antworten zu “Fahrradfahren in Berlin – aus Sicht eines Dänen

  1. Pingback: A Dane’s view of cycling in Berlin | The Alternative Department for Transport

  2. Bebbi

    Danke für den Artikel. Aber: Die Anwesenheit von massenhaft Autos ist kein Naturgesetz. In Städten ohne massenhaft Autos braucht es keine straßenbegleitenden Radwege. Das geht wieder vorbei.

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    • Stimmt!

      Natürlich, wo keine (oder fast keine) Autos sind, ist die Fahrbahn ein faktische Radweg. Radwege sind nur erforderlich bei Hauptstraßen, die zu viel Kfz-verkehr für sicher oder komfortabel Fahrradfahren haben. Alles anders sollten echte Wohnstraßen/Nebenstraßen sein – nämlich kein durchfahrt für Kfz, daher mit sehr wenig Kfz-verkehr.

      Durch diesen zwei Maßnahmen, können wir jede Fahrt für alle per Rad ermöglichen, mit fast keine Begegnungen mit Kraftfahrzeugen.

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  3. Robert

    Ein bißchen ungerecht ist der Vergleich von Stadtstrukturen schon, wenn die Berliner Innenstadt mit dänischen Wohnsiedlungen verglichen werden. Das erste ist ein Mischgebiet, vor 130 Jahren entstanden, das andere ein Wohngebiet vor < 50 Jahren mit Fokus Radverkehr geplant worden.

    Aber natürlich ist in Berlin viel zu lange dem Wahn der autogerechten Stadt gehuldigt worden.

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  4. Das Auto wird bleiben. Schon Kaiser Wilhelm II irrte, als er sagte:
    Das Auto hat keine Zukunft, ich setze auf das Pferd.

    Der Unterschied zu Dänemark ist hauptsächlich zweierlei:

    In Dänemark ist Verkehrspolitik keine Industriepolitik. Man kann auf den organisierten Terror gegen Radfahrer durch engüberholende Kfz verzichten, weil Radfahren keine Konkurrenz zum notwendigen Kfz-Absatz darstellt. Keine Regierung hat was dagegen, wenn vernünftige Radwege gebaut werden.

    Zweitens: Die Dänen sind solidarischer. Die sportlichen Radler lassen sich nicht gegen den normalen Alltagsradverkehr von 8-80 ausspielen. Sie fordern nicht, Seite an Seite mit der Kfz-Lobby, dass der Radverkehr auf der Fahrbahn stattzufinden habe, damit sie ein bisschen mehr Speed machen können und der große Rest dem Terror ausgesetzt ist.

    Neuerdings fordert der Berliner ADFC die Aufstockung von Fahrradstaffeln und Ordnungskräften mit 120 Stellen, um die vielen Radler, darunter Kinder ab 10 Jahren, die sich dem Terror des Fahrbahnradelns verweigern, polizeilich zu verfolgen. In Dänemark undenkbar.

    Der ADFC geht gerne, ob zu recht recht oder zu unrecht, mit der Parole hausieren: Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht.

    Wer erzählt den Herren Sportradlern mal, dass attraktive Radverkehrsführung keine bewaffnete Gewalt braucht?

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    • P.S.
      Gruß an den Autor aus der ehemals (und zukünftigen 😉 ) zweitgrößten dänischen Stadt: Altona.
      Altona skal være dansk! (Altona zurück an Dänemark!)
      Allein schon aus (Rad-) Verkehrsgründen.

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  5. Was soll daran egoistisch sein, wenn man für das Recht auf der Fahrbahn zu fahren kämpft. Das bedeute ja nicht, dass jemand anderes nicht frei ist ist weiterhin die beschissenen deutschen Radwege zu benutzen. Hier wird immer so getan als sei es ein Entweder Oder.

    Ist ja schön, dass man in Dänemark diese Diskussion nicht führen muss – hier muss man, weil es eben keine Dänische Radverkehrsinfrastruktur gibt und auch auf absehbare Zeit nicht geben wird. Ich fahre gerne auf einem guten Radweg – aber bis es den gibt, will ich mich nicht diskriminieren lassen.

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    • Das halte ich für billige VC-Propaganda.

      Der ADFC HH beispielsweise, das A soll angeblich für „Allgemeiner“ stehen, setzt sich für den Rückbau aller geschützten Radwege ein.
      Rückbau.
      Nicht etwa für einen Ausbau, wie ihn die übergroße Mehrheit, die Allgemeinheit, der Radler will. Nix wählen. Der ADFC Berlin fährt eine ähnliche Politik.

      Man campaignt also für einen Rückbau, „aber wenn es gute Radwege gibt (wenn die vom Himmel fallen), dann ist man auch zufrieden.“

      Bis dahin „sind alle frei“ die zurückgebauten Radwege benutzen.
      Ja, das hört sich logisch und demokratisch an.

      Wer das nicht hinkriegt, dem hetzen wir die Polizei auf den Hals.

      Danke, ADFC, für die Wahlfreiheit.

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      • Ich spreche hier für mich und jeden einzelnen der keine Lust hat an jeder zweiten Kreuzung/Ausfahrt eine Vollbremsung hinlegen zu müssen. Der ADFC fordert ausserdem Radstreifen auf der Fahrbahn, das ist bei weitem nicht das gleiche wie fahren auf der Fahrbahn.

        Wie soll ich das verstehen? Der Radfahrer der kein Problem damit hat auf der Fahrbahn zu fahren, soll solidarisch mit anderen Radfahren die Radwege benutzen und dabei sich und andere gefährden, aber von Autofahrern Rücksicht zu erwarten, ist undenkbar, oder wie?

        Wie gesagt, wenn es so Radwege gibt wie in Dänemark, dann brauchen die auch kein blaues Schild mehr. Wie der Artikel so schön beschreibt, haben wir so was hier aber nicht. Es ist naiv zu glauben, dass diese schon irgendwann kommen, wenn man nur die blauen Schilder stehen lässt.

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  6. „Ich spreche hier für mich und jeden einzelnen der keine Lust hat an jeder zweiten Kreuzung/Ausfahrt eine Vollbremsung hinlegen zu müssen.“

    ‚türlich, für wen denn sonst? Etwas für dich alleine?

    Diesselbe Masche wie die MAMILs (Middle Aged Man In Lycra) vom ADFC
    (A wie Allgemeiner).

    Es sind aber schon deutliche Veränderungen zu sehen. Ihr (ich nehm zur Anrede mal lieber die Mehrzahl 😉 ) behauptet in euren Posts nicht mehr, für den gesamten Radverkehr zu sprechen. Stück für Stück ….

    Siehe auch: How cycle bloggers shifted mountains
    http://www.cycling-embassy.org.uk/blog/2015/12/15/how-cycle-bloggers-shifted-mountains

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    • Hör doch mal mit Deinem ADFC auf und ich hab auch keine Ahnung wer *wir* sind.

      Beantworte doch einfach mal meine Frage. Wieso soll ich auf schmalen, gefährlichen Radwegen fahren? Ich sag Dir doch auch nicht, dass Du da nicht fahren sollst.

      Wie der Autor schon geschrieben hat – Radverkehrsinfrastruktur sollte für alle sein – alle sind halt auch Menschen die das Rad im Alltag nutzen und etwas schneller als mit 12km/h unterwegs sind. Sag doch mal, wie Du dänische Radwege hier her zaubern willst? Ich fahre auch lieber nicht zwischen den Autos, aber wo ich mich eben total unwohl fühle ist auf deutschen Radwegen.

      Also hör doch auf über den bösen ADFC oder böse VCs zu lamentieren und werde konkret. Außer mich in irgendwelche Schubladen zu stecken und anzugreifen hast Du scheinbar nicht viel zu bieten.

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      • Bebbi

        Copenhageniser und ähnlich ausgerichtete Leute brauchen den Bösen Radfahrer als Bezugspunkt von dem sie sich vermeitlich positiv abheben können und bleiben dann wage und blenden die Bedürfnisse der – tatsächlich radfahrenden – Fahrbahnradler aus als illegtime Wünsche zu Gunsten der angenommen Bedürfnisse der radfahrenden Nicht-Radfahrer.

        Daran erinnert mich hier die Argumentationsstrategie von vorstadtstrizzi.

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        • Wer radelt denn tatsächlich auf der Fahrbahn? Beobachte mal für eine halbe Stunde einen beliebigen nicht-benutzungspflichtigen Radweg. Egal, in welch erbärmlichem Zustand der ist – er wird von der Mehrheit benutzt. Radwege sollten repariert und nicht zurückgebaut werden.

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          • Und wer hat hier davon gesprochen, dass Radwege zurück gebaut werden sollen? Es geht hier einzig und alleine um das recht auf der Fahrbahn fahren zu DÜRFEN. Wenn die Mehrheit das nicht will, wo ist das das Problem dabei, diese angebliche so mickrig kleine Minderheit nicht auf den Radweg zu zwingen?

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            • umwerfer

              Das ist kein Problem und sollte selbstverständlich sein. Sofern Kommunen eine fehlende Benutzungspflicht nicht als Ausrede benutzen, den Radweg für die Mehrheit vergammeln zu lassen.

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              • Wenn die Kommunen die Radwege nicht verkommen lassen würden (trotz blauem Schild), dann hätten wir die Diskussion ja gar nicht. Ausserdem kann man beide Fragen nicht verknüpfen. Ein blaues Schild als Faustpfand kann nicht die Lösung sein.

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              • Lange Jahre, bevor ich mich intensiver mit dem Thema Radverkehr beschäftigt habe (und mein Testosterinspiegel wohl noch höher war als heute) fand ich die Aufhebung der Ben.Pflicht auch gut.
                Ich bin noch mit „Ich will keine Pflicht!“ von Nina Hagen groß geworden.

                Inzwischen halte ich diese Forderung für äußerst populistisch. Damit meine ich nicht, dass alle Populisten sind, die das fordern. Ich meine die Forderung selbst. Sie ist in ihren Konsequenzen sehr schwer zu verstehen.

                Das österreichische Modell, ich weiß nicht, ob’s noch in Kraft ist, das finde ich besser: Auf Rennrädern darf man die Fahrbahn benutzen.

                „Aufhebung der Benutzungspflicht“ ist auch deswegen populistisch, weil es demagogisch mit dem oft in seinen juristischen Konsequenzen unverstandenen und unpopulären Begriff „Pflicht“ spielt.
                Und sie ist populistisch, weil den Wenigsten klar ist oder klar gemacht wird. dass eine Pflicht etwas zu tun das Recht dazu voraussetzt, ebendieses zu tun. Oft ist das Recht etwas zu tun oder zu haben an die Pflicht zur Ausübung gekoppelt. Höchstens Juristen wissen das.

                Die Aufhebung der Benutzungspflicht ist ins Werk gesetzt mit der StVO-Änderung nach der Radverkehr auf der Fahrbahn stattfinden soll.

                Das bedeutet, dass es gleichzeitig im Normalfall kein Recht mehr auf geschützte Radinfrastruktur gibt. Geschützte Radinfra ist dadurch zu einer Goodwill-Aktion geworden.

                Für die Kommunen bedeutet das, dass Radinfra rausfällt aus der grundgesetzlich vorgegebenen Pflicht zur Daseinsfürsorge (die haben die Kommunen nämlich für ihre Einwohner) wie Müllabfur, Wasser, Verkehrsinfra, Schulzugang, H4, etc pp.

                Das heißt, das auch der Unterhalt bestehender nichtben.pflichtiger Radinfra erst erfolgen darf, wenn die zur Daseinsfürsorge gehörenden Maßnahmen finanziert sind.
                Die Radinfra ist also rausgekickt und in der Priorität von „muss“ auf „wenn noch Geld übrig ist“ gerutscht.
                Allerdings wird in vielen Kommunen und fast allen Städten bereits die „muss“-Kategorie mit Schulden finanziert.
                Das bedeutet, dass viele Kommunen aus rechtlichen Gründen die Radwege gar nicht mehr bauen bzw unterhalten können, selbst wenn sie wollten.

                Das ist Aufhebung der Ben.pflicht.

                Ich weiß, man soll nicht immer Absicht unterstellen.
                Ich glaube aber, dass einige der Topverwaltungsleute im Verkehrsministerium, die fast alle Jura studiert haben und denen der Zusammenhang von rechtlichen Grundlagen und Finanzierung von Verwaltungsaufgaben bei Bund, Ländern und Kommunen alltägliches Brot sind, dass die diesen Zusammenhang sehr genau kannten und dass sie wussten, was sie taten.

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              • Keiner verlangt von Dir, dass Du für eine Abschaffung der blauen Schilder kämpfst, wenn sie dich nicht stören.
                Ein Recht auf Radweg hat es nie gegeben, auch nicht zu Zeiten der allgemeinen Radwegbenutzungspflicht – hier betriebst Du Geschichtsverfälschung. Viel schlimmer – zu jener Zeit waren Radwege in erster Linie dazu da, die störenden Fahrräder von der Fahrbahn zu verbannen. Die kann ja auch gerne gemacht werden – niemand fährt gerne zwischen stinkenden Autos. Will man das erreichen, muss man den Radlern eine attraktive Alternative bieten. Wenn es eine Benutzungspflicht gibt, braucht es keine attraktive Alternative, man kann den Radler einfach auf deutsche Radwege zwingen.

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              • Ich bezog mich auf @ umwerfer. Insb. auf seinen 2. Satz:
                „Sofern Kommunen eine fehlende Benutzungspflicht nicht als Ausrede benutzen, den Radweg für die Mehrheit vergammeln zu lassen.“

                Die Daseinsvorsorge ist verfassungsrechtlich geregelt und u.a. in den Gemeundeordnungen festgeschrieben:
                Z.B.: Gemeindeordnung NRW, § 8 Abs. 1: „Die Gemeinden schaffen innerhalb der Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit die für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Betreuung ihrer Einwohner erforderlichen öffentlichen Einrichtungen.“

                Aufgrund der StVO-Änderung des Kfz-Aktivisten Wissmann (CDU) und die Bemühungen durchaus auch wohlmeinender, aber durch die langandauernde und militant populistische VC-Kampagne insb. des ADFC (unterstützt durch Kfz-Lobby“Forschung“) irregeleiteter Radaktivisten gelten Radwege nicht mehr als „erforderlich“ (zur rechtlichen Grundlage nach StVO-Änderung siehe auch BGH-Urteil).
                Dadurch wurde die elende Situation der Radinfra massiv verschärft, sie wurde zwangsläufig und mit Bedacht zu den Sparbüchsen der Kommunen gemacht – mit verheerenden Folgen für eine nachhaltige Mobilitätskultur, die bei Schulkindern anfangen muss, wie die Beispiele NL und Dk deutlich zeigen.

                Deine Schwarz-Weiß Sicht teile ich nicht. Die halte ich für unreflektiert, schlicht unwahr und für gezielte VC-Propaganda.
                Die Wirklichkeit sieht anders aus.
                Radwege waren immer zweierlei. Sie ermöglichten vor allem anderen das Überleben einer Alltags-Radkultur auch während der (anhaltenden) Exzesse der Automobilwahns.
                Schaut man die Länder an, in denen überhaupt Radwege gebaut wurden, Dänemark, Deutschland, Niederlande, so erkennt man deutlich den Unterschied zu etwa GB, Frankreich, Italien etc, wo es nie nennenswerte Radwege, geschweige denn ein vergleichbares Radwegenetz gab.
                Der Unterschied ist evident.

                Autowahn gab und gibt es überall. Nennenswerte Alltagsradkultur hat sich jedoch nur dort erhalten, wo es auch Radwege gab. Sie sind eher Zeichen von Gesellschaften, die mehr auf Ausgleich bedacht sind.

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              • Was soll an meiner Sicht den Schwarz weiss sein? Ich gönne jedem seinen Willen, ich nutze selber gern gute Radwege – nur sind das gefühlt max. 5%. Mit diesen Ansichten bin ich schon mal so überhaupt nicht VC. VCs wollen keinerlei Vorteile für Radfahrer, sondern wollen, dass diese ein weiterer, gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist – also auch sinnlose Umwege fahren muss und zur Not im Stau steht.
                DAS liegt mir mehr als fern, also würde ich Dich bitten, nicht ständig zu versuchen mich in diese Ecke zu rücken.
                Radverkehrsinfrastruktur muss den Radfahrer bevorzugen, wie eine Busspur den ÖPNV bevorzugt. Aktuelle Radwege tun das in der Regel nicht, da sie holprig (und damit unbequem sind) und man meist langsamer fahren muss, als man könnte oder man gefährdet oder verschreckt Fussgänger.
                Wenn wir in den Kommunen Politiker hätten wie in Kopenhagen, dann gäbe es Hoffnung, aber die haben wir nicht und somit sollte einfach jeder dort fahren wo er will. Du kannst einfach nicht leugnen, dass unsere Radwege in der Regel nicht mal den lächerlichen dt. Mindeststandards genügen. Es gibt nirgends eine Initiative, die die Radverkehrsinfrastruktuer auf das holländische oder kopenhagener Niveau heben möchte.

                Die Anzahl der Radfahrer ist mir eigentlich ziemlich egal, weil ich Leute die sich grundsätzlich als Geisterradler betätigen lieber im Bus sehe. Ich fahre lieber in Madrid, Rom oder Sao Paulo Rad als in München – die Anzahl der Unfälle die man dort nur per Vollbremsung verhindern kann, sind weit aus geringer als in München.

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              • Bebbi

                Die Anzahl der Radfahrer ist mir eigentlich ziemlich egal, weil ich Leute die sich grundsätzlich als Geisterradler betätigen lieber im Bus sehe.

                Interessante Aussage. Danke. Dennoch werde ich den Beitrag abbestellen, weil mir das selbstgerechte Geschwafel mancher zu sehr auf den Keks geht und ich mich lieber um Verbesserungen für den Radverkehr kümmere. Tschüss.

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              • @ gekkox

                „Ein Recht auf Radweg hat es nie gegeben,“
                War mir klar, dass du die juristisch-finanziellen Zusammenhänge nicht verstehst, bzw nicht verstehen willst.
                Trotzdem danke, mir ist beim Schreiben darüber die Sache ein Stück klarer geworden.

                „… bin ich schon mal so überhaupt nicht VC. “

                Kenn ich doch alles. Behaupten durchweg alle VCs.
                Die ganze VC-Litanei wird runtergebetet [„Gleichberechtigung“, die Radwege sind ja so schlecht (nachdem ihr die 40 Jahre lang selbst runtercampaignt habt), die sind sowieso nur für Autos da, gerne auch: von den Nazis erfunden (womit der oft fließende Übergang von Dummheit zu Frechheit eindeutig überschritten ist). Gegen andere Radler hetzen („alles Geisterradler außer Mama“), „max 15km/h“ ist auch beliebt, natürlich ohne zu merken, wie abgrundtief dumm solch „Argument“ ist, für so etwas fehlt ganz einfach die Antenne]

                Das Verhalten ist VC: Alle anderen Meinungen so rüde wie grad möglich mit hatespeech wegtrollen, sich zusammenrotten, um andere Meinungen zu mobben….

                Aber nein, VC ist man nicht, nie gewesen.

                Richtig ist aber: Man weiß heute gar nicht mehr, bei der Interessensgleichheit, ob die VCs im Internet echt sind oder ob man es mit Automafia-Trollen zu tun hat. So wie die Ölindustrie-Trolle bei der Klimadiskussion.
                Gibt bekanntlich viel professionelle, auf authentisch gemachte Meinungsmache im Internet.

                Verabschieden werd ich mich mal auf VC:

                Erstmal tschüssikowski, gekkox.

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          • Bebbi

            Und, warum fahren die da? Vielleicht, weil sie glauben dazu müssen, weil sie meinen, dass es sicher ist .. ich kan nicht in die Köpfe gucken. Vielleicht ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Umstellung durchsetzt. Vielleicht werden die Leute auch gerne alle im gleichen Schleichtempo auf Radwegen hintereinander fahren. Ja, das will denen doch keiner verbieten.

            So wie hier schon gepostet: Es geht um auf der Fahrbahn fahren dürfen. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob er zügig fahren will oder nicht.

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            • Wenn Leute wollten auf der Fahrbahn radeln, würden sie das schon tun, Pflicht oder nicht. Zum Beispiel: jeder weiß, dass man nicht auf dem Gehweg radeln soll, aber (mindestens in Berlin) ist es ganz normal. Es gibt eine Pflicht, auf dem Gehweg nicht zu radeln, aber sie ist weit ignoriert. Die Wahrheit ist, die meisten Menschen will einfach nicht unter Kraftverkehr radeln.

              Wir brauchen ein einzige hochwertige Radfahr-Netz fur alle. Großbritannien hat „Doppelnetz“ probiert, es funktioniert völlig nicht: Gefährliche Fahrbahnen für die Krieger, Farbe auf der Gehweg für die Anderen. Totalausfall. Die Niederlande hat ein einzige hochwertige Netz entwickelt – Großerfolg.

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  7. Die BASt (Bundesverkehrsministerium, das andere) gibt in einer Untersuchung an, dass über 90 % der Radfahrer auch bei aufgehobener Benutzungspflicht den Radweg bevozugen.

    Die noch Kfz-Lobby nähere UDV (privatwirtschaftlich, finanziert von den Kfz-Versicherern) gibt in ihrer Untersuchung „Abbiegeunfälle …“, (nach der die Radler in Münster mit seinen vielen Radwegen mehr als doppelt so sicher vor Abbiegeunfällen sind wie in den 4 Vergleichsstädten)
    die Prioritäten der Radfahrer bezüglich der Radverkehrsführung an:
    1% (in Worten: ein Prozent) bevorzugt („ziehe ich vor“) Führungen ohne Radweg.
    Those are the facts, Freunde. Und das sind nur die, die unter den gegebenen besch… Umständen radfahren.

    Viele habt ihr ja schon gemeinsam mit der Kfz-Lobby von der Straße gefiedelt, durch die gemeinsame Kampagne gegen geschützte Radinfra.

    Das in Deutschland mit seinen schlecht ausgeführten, vernachlässigten und selbst bei vorschriftsmässiger Einhaltung der Maße unzureichenden Radwegen.

    Das in Deutschland, nach nunmehr 40 jähriger gemeinsamer Propaganda von VCs und „Sicherheitsexperten“ der Kfz-Lobby.

    Das in Deutschland, wo fast jeder Fahrradblog, jede Fb-Gruppe und jeder Rad-Kommentarbereich nur so strotzt von den Meinungen und „guten Erfahrungen“ sich überschlagender VC-Jünger, die es sich natürlich nicht nehmen lassen, andere Meinungen übelst zu beschimpfen, zu mobben und zu beleidigen. Strategie, Form und Diktion erinnern an, vorsichtig ausgedrückt, an rechtspopulistische Formate.

    Aber es gibt Bewegung. Deutschland ist der letzte Hort dieser Sekte.
    „Vehicular Cyclists – Cycling’s Secret Sect“ …
    After talking with so many bicycle advocates at Velo-City from around the world, I can understand that these Vehicular Cyclists are regarded in many areas as a frustrating deterrent to mainstreaming cycling. „A cold-sore that just won’t go away“, in the words of a German colleague. „Kinda like those vuvuzela horns at the World Cup“, said his colleague.“ …
    Their numbers are few but they are noisy. They are aggressive. And their influence is destructive.
    http://www.copenhagenize.com/2010/07/vehicular-cyclists-secret-sect.html

    Ob sie wirklich Radfahren, wie viele von ihnen einfach nur Stimmung gegen den größten Feind der Kfz-Industrie machen, eine eigene Radinfrastruktur und damit Zugang zum Verkehrsmarkt, daß weiß man nicht.

    Was man weiß: Nach dem Niedergang der Kfz Industrie in GB waren sie plötzlich auch weg. Nahezu spurlos verschwunden.
    USA das Gleiche. Der heftige Blow , der die Kfz-Industrie 2007 während der Finanzkrise ereilte, war für die Sekte das Aus.

    Bleibt Deutschland. Ich nehme mal an, Dieselgate hier war erst der Anfang. Die mächtigen Freunde schwächeln. Als Folge zeigen sich längst Schwächen bei den VCs. Man spürt deutlich die Defensive, in die die Sekte geraten ist.

    Ride on.

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    • Bebbi

      Uiuiui, gut das ein paar Aufrichte die Verschwörung erkennen … Merkst du eigentlich nicht, dass dein Text genau so arrogant klingt, wie diese bösen Buben sein sollen, über die du dich aufregst? Keine Ahnung wo die sind, Mir begegnen die von dir geschilderten Leute nie.

      Erst diese penetrante Versuche, ein Teil der Radaktivisten an den Rand zu drängen, schafft diese Kluft erst recht.

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      • Ich halte Verschwörungstheorien mehr etwas für einfachere Gemüter.

        Beim Zusammenspiel Kfz-Lobby und VCs spreche ich deshalb bei den Akteuren lieber von Symbionten und bei der Art der Zusammenarbeit von Osmose. Trifft das Ganze wesentlich besser.

        Wie die Kfz-Lobby das vehicular cycling als Eindämmung gegen den Radverkehr einsetzt, ist durchaus interessant.
        Das Verhalten der Kfz-Lobby, in den Kopf der Radfahrer zu kommen („Sicherheit“, etc) und Radfahrer gegen Radverkehr einzusetzen, erinnert stark an Evolutionsstrategien, z.B. an Strategien von Neuroparasiten:
        http://www.zeit.de/2014/12/neuroparasiten

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    • Also auch weiterhin nix als lamentieren über irgendwelche Leute die Du als Feindbilder für Dich ausgemacht hast und von denen hier weit und breit keiner ist. Aber keine praktikablen Vorschläge, wie man nun mit den vorhandenen Radwegen umgehen soll.

      Der einzige der hier andere Leute instrumentalisiert bist Du. DU erwartest, dass alle Radfahrer Deinen Meinung sein sollen. Kein Mensch verlangt von Dir, dass Du nicht auf den Radwegen fahren sollst, Du erwartest aber von allen anderen, dass sie aus falsch verstandener Solidarität sich auch weiterhin auf handtuchbreite Holperpisten verbannen lassen.

      Noch zu Deiner Autolobby-Theorie: Zeig mir bitte den Autofahrer der Radfahrer auf der Fahrbahn sehen will. Das sind die ersten die „Da ist ein Radweg“ schreien – egal ob mit oder ohne blauem Schild.

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  8. Bebbi

    Genau das es da gemeinsame Interessen gäbe bzw. das die bösen Radfahrer von den großen Bösen instrumentalisiert werden, ist doch schon Verschwörungstheorie.

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  9. Wo soll ich denn fahren [nachdem ich mitgeholfen habe, die Radwege plattzumachen (statt sie auszubauen)]? Sag’s mir, wo denn?

    Gute Frage!

    Nein, im Ernst: Es ist natürlich falsch und ein Fehler von mir, den Sportradlern die Verantwortung zuzuschieben. Das gebe ich zu. Sport ist Sport, Vergnügen ist Vergnügen.
    Wenn jemand aus Sport- oder Vergnügungsgründen Rad fährt und sich dafür organisiert, das besser auszuleben, so kann und darf man das ihm nicht vorhalten, wie man mich, mit Recht, missverstehen konnte.

    Aus einem sportlichen oder Vergnügungsinteresse ergibt sich keine Pflicht zu einer wie auch immer ausgerichteten Verkehrspolitik.

    Man könnte natürlich Kant bemühen (Grundlegende Prinzip der Ethik: „Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“), nur ist nicht an jedem Radsportler ein Philosoph verloren gegangen und Ethik im Sport, nun auch noch gerade im Radsport, zu suchen, das wäre weltfremd.

    Radsportler sind organisationsstark, durchsetzungsfähig, Testosteron und Adrenalin zumindest nicht abgeneigt, Empathie ist nicht unbedingt ihre Stärke. Das alles ist nicht negativ. Es ist nicht meine Welt, muss aber selbstverständlich Teil der Gesellschaft sein können.
    Früher mal habe ich mir Radsport sogar gern angeschaut, auch mal live, in Frankreich.

    Das Problem ist nicht der Radsport. Das eigentliche Problem ist die Funktionalisierung des Radsports bzw der sportlichen Radler, ihrer Bedürfnisse und ihrer Stärken durch die Kfz-Lobby.

    Wie es im von mir verlinkten Artikel (im vorherigen Post) über Neuroparasiten heißt:
    „Die Parasiten [Kfz-Lobby] bringen ihre Wirte [MAMILs] nicht dazu, etwas völlig Neues zu tun: „Sie aktivieren nur ein Verhalten, das es in der Stammesgeschichte der Wirte schon gegeben hat und das irgendwo im möglichen Verhaltensspektrum liegt“, sagt Joachim Kurtz. Sie sind keine Erfinder, sondern spielen nur auf der Klaviatur natürlichen Verhaltens.“

    Der Beispiele dafür sind Legion.

    Erinnert sei an Wissmanns (damals noch CDU-Verkehrsminister in Kohls CDU/FDP Kabinett, heute mächtigster Autolobbyist) Änderung der StVO 1997, „Fahrzeuge (wie haben sich die VCs danach gesehnt „gleichberechtigt“ als Fahrzeuge (vehicles) angesprochen zu werden, endlich war ihr Rennrad „groß“ und ein Porsche) fahren auf der Fahrbahn“.
    Die fahrradfreundliche CDU ….

    Oder die unzähligen „Studien“ der UDV, immer gegen geschützte Radinfra polemisierend. Zuhauf wurden und werden sie in Radblogs, auf ADFC-Seiten, in Zeitungen und Medien publiziert: Radwege seien unsicher.
    Seölbst wenn die Studien selbst das gar nicht hergeben (wer liest die schon?), die Präsentationen der Studien, auf die kommt’s an, wie4derholen mantraartig dasselbe: Nur Mischverkehr sei sicher.
    Selbstverständlich wird, entgegen aller journalistischen Gepflogenheiten, auf jeglichen Hinweis zu den Finanziers dieser „Studien“ verzichtet.

    Nicht, dass der „Wirt“ wohlmöglich die parasitäre Invasion bemerkt und Gegenreaktionen zeigt.

    Erst kürzlich wieder, komme ich doch noch auf Berlin.
    Der Berliner ADFC fordert mehr Polizei gegen Radfahrer. Ca 3 Monate später, wie bestellt, eine „Studie der UDV:
    Der Einsatz von Fahrradstaffeln führe zum Rückgang von Rotlichtverstößen unde sei überhaupt sehr positiv.

    Die Radspannerei hat dem gleich einen Blogeintrag gewidmet, leider ohne die Finanziers der Studie oder gar einen Zusammenhang mit der ADFC-Forderung zu thematisieren.

    P.S. „Rotlichtverstöße“ waren in Wirklichkeit gar nicht gemeint. Nur Rotlichverstöße der Radler.
    Die Rotlichtverstöße des Kfz-Verkehrs, die jährlich viele Verletzte und Getötete fordern, die wurden gar nicht untersucht.

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    • Sag mal, leidest Du unter Verfolgungswahn? Wer hat Dir den vorgeworfen die Radwege platt zu machen?

      Warum ist den diese riesige Mehrheit an Radwegbefürwortern nicht in der Lage Politiker zu wählen, die ihre Wünsche auch umsetzen, so wie das in Kopenhagen der Fall war? Oder warum entsteht nicht wie in Holland ein allgemeiner Konsens, dass etwas für den Radverkehr getan werden muss?

      Kann es vielleicht daran liegen, dass viele derer, zwar schon lieber auf einem Radweg fahren, aber auf einem, der auf keinen Fall dem Auto Platz wegnehmen darf?
      Eine vernünftige Radverkehrsinfrastruktur kann es nur geben, wenn es ein klares Bekenntnis zum Fahrrad gibt. Das gibt es bei uns nicht und das haben all diese Gruppen die Du hier kritisiert schon lange erkannt und versuchen nun das Beste daraus zu machen.

      In einem Land das seit Jahren Merkel wählt, wird sich nix ändern, wär das glaubt, lebt in einer Traumwelt.

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      • „Sag mal, leidest Du unter Verfolgungswahn?“

        Wie üblich, so’n VC- Klapskalli fängt das Trollen an.

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      • Bebbi

        Eine vernünftige Radverkehrsinfrastruktur kann es nur geben, wenn es ein klares Bekenntnis zum Fahrrad gibt. Das gibt es bei uns nicht und das haben all diese Gruppen die Du hier kritisiert schon lange erkannt und versuchen nun das Beste daraus zu machen.

        Der Weg der Erkenntnis ist lang und steinig …

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    • Bebbi

      Ich kann mit Radsport 0,0 was anfangen.Und ich fahre trotzdem gerne auf der Fahrbahn. Manchmal auch aus politischen Überlegungen. Passt das auch in deine wirren Theorien? Ich habe ein Regencape und seit Weihnachten Gamaschen. Ansonsten keine Funktionskleidung. Unds wie ist das mit der Emphatie mir gegenüber?

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      • Vor allem frage ich mich, warum man in diesen Gruppen immer was schlechtes sehen muss. Auf der einen Seite wird gefordert, dass Radverkehrsinfrastruktur die Bedürfnisse von ALLEN erfüllen muss, auf der anderen Seite sind Sportradfahrer dann nicht in den „allen“ mit einbegriffen.
        Was an Funktionsklamotten auf dem Fahrrad schlecht sein soll hat sich mir auch noch nie erschlossen. Nur weil die Menschen Ende des 19. Jahrhunderts nur unbequeme Sachen hatten, muss ich doch heute nicht auf Kleidung verzichten die besser aufs Radfahren angepasst sind.

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  10. Ich würde sagen, er ist genauso intolerant wie die Leute die er hier so verteufelt, und das es auch etwas zwischen den beiden Extremen geben kann, entzieht sich offensichtlich seiner Vorstellungskraft.

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  11. Ich wäre der Administration dankbar, wenn die sattsam bekannte VC-Hatespeech hier keinen Platz hätte. Dazu zähle ich Ausdrücke wie “Verfolgungswahn” und auch die üblichen Mobbingversuche gegen alles, was nicht VC ist, z.B. über anwesende Dritte zu reden. Man kann mich, wie es normaler Umgang ist, persönlich und zivilisiert ansprechen.

    Zur Sache:
    Grad noch mal beim Kfz-Versicherungshöker Brocki auf seinen UDV-Blog geschaut. Die UDV versteckt sich zwar hinter dem GDV (Gesamtverband der Versicherer), hat finanziell aber nichts mit ihm zu tun: Die UDV wird zu 100 % nur von den Kfz-Versicherern finanziert.

    O-Ton Brocki:
    “Da habe ich jetzt eine ganze Weile gebraucht, um Ihren Gedankengang zu verstehen, vermutlich weil er mir so fern liegt. Wenn ich richtig verstehe, sagen Sie, ich will den Radverkehr unattraktiv machen, weil die Versicherungsbranche an Autos mehr verdient. Nun müssen Sie mir ja nicht glauben, dass es einen solchen Einfluss auf die UDV nicht gibt und ich verwahre mich auch gegen solche Unterstellungen… Aber gottlob denken wir nicht so verquer und zynisch, wie Sie uns das unterstellen..”

    Brocki und seine UDV waren die Allerletzten beim Sachverständigenrat die, ausgerechnet als “Unfallforschung”, gegen Tempo 30 in Städten waren.
    Wo jeder weiß, dass vor allem das Tempo killt – nur Brocki und seine “Unfallforscher” nicht?

    Witzig, oder? Diese Lügner und Betrüger von der Kfz-Lobby. Aber von “Verschwörungstheorie” hat er immerhin nichts gesagt. Nicht ganz sein Niveau.

    Apropos Verschwörungstheorie. Schon auffällig, wie VCler reflexartig auf jeden Hinweis auf eine Kfz-Lobbytätigkeit von Regierung, Kommunalpolitikern, Parteien etc mit “Alles Verschwörungstheorien” antworten. Warum eigentlich? Ist doch normal, dass Wirtschaft und auch andere Interessensverbände Lobbyarbeit machen. Kriminelle Energie, das sollte natürlich nicht akzeptiert oder sogar unterstützt werden, wie von unseren Zulassungsstellen, Behörden und Regierungsbehörden bei Dieselgate geschehen.

    Was soll dieses ebenso offensive wie offensichtliches Leugnen verbergen? Dummheit (im Sinne von Nichtwissen allg. bekannter Tatsachen)? Ignoranz? Ein schlechtes Gewissen? Oder gar Scham?

    Ist doch selbstverständlich, dass die Kfz-Lobby ihren größten Gegner im urbanen Individualverkehr, den Radverkehr, mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Deutschland und Deutschlands Städte sind internationaler lead market für die Kfz-Branche. Von strategischer Bedeutung ist der Marktzugang, sprich die Infrastruktur.

    Ist doch ein offenes Geheimnis, dass die Kfz-Industrie noch vor der Finanzindustrie der größte Parteispender in der Bundesrepublik ist (siehe Anfrage der Linken im Bundestag) und dass tausende Stellen in den Parteien und viele Politik-Karrieren an diesen Spenden dranhängen.
    Von den legalen Nebenverdiensten für noch Amtierende und von den gutdotierten Weiterverwendungen im Kfz-Industriebereich ganz abgesehen.
    Gab es schon mal eine Bundesregierung, in der weniger als, sagen wir, vier Spitzenkräfte nach Regierungsende oder auch schon während der Regierungszeit die Lager – nee, das ist ein irreführender Ausdruck, ganz neutral: – den Schreibtisch gewechselt haben?

    @gekkox.
    “Eine vernünftige Radverkehrsinfrastruktur kann es nur geben, wenn es ein klares Bekenntnis zum Fahrrad gibt. Das gibt es bei uns nicht ….”
    Diesen Satz von dir könnte Wissmann sicherlich unterschreiben.
    Warum so plötzlich gegen die CDU? Der Ober-Kfz-Lobbyist Wissmann (CDU!) hat doch VC per StVO verpflichtend eingeführt.
    In der Sache war Wissmann sich mit dem ADFC einig. Jedenfalls gingen 1997 mit der neuen StVO wohl bei beiden die Sektkorken hoch – streng getrennt, versteht sich. 😉

    Natürlich war das sehr geschickt von Wissmann.
    Gemeinsam mit dem ADFC der Entwicklung, wie sie in Dk und NL bereits abzusehen war, hier bei uns einen Riegel vorzuschieben. Das hatte gewiss großen Anteil daran, dass er den Spitzenjob als Vorsitzender des Verbandes der deutschen Automobilindustrie gekriegt hat. Wer die Konkurrenz so listig und nachhaltig aus dem Feld schlägt, der ist zu Höherem berufen.

    So ganz seine eigene Idee war’s ja nicht. Von der Shell-Oilcompany mal abgesehen – 1940: Shell Gas Share the Road club http://www.cyclelicio.us/2011/share-the-road-history/ – , war Wissmanns Modell bereits von der US-Kfz-Lobby mit gutem Erfolg angewendet worden.
    Unter dem Beifall von – ja da schau her! – den VC-Verbänden. „Share the road“.
    Der US-amerikanische Journalist Jeff Mapes in seinem Buch Pedaling Revolution über J.Forester, den Papst der VC-Bewegung:
    „He fumed [schäumte vor Wut] at the „anti-motorists“ who had taken over the bike movement …“

    Es gibt in den USA die ASHTO- und die NACTO-Guidelines für den Straßenbau.
    Erstere sehen keine geschützte Radinfra vor („not recommended“), im Gegensatz zu den NACTO-Guidelines.
    Lange waren die ASHTO-Guidelines der von den Ministerien (je übergeordneter die Struktur, desto wirtschaftslobbyanfälliger) empfohlene Standard in der Verkehrsplanung. Die fahrrad- und fußgängerfreundlicheren Städte waren zwar nicht gesetzlich an ASHTO gebunden, kamen mit den von ihnen selbst gemeinsam entwickelten NACTO-Guidelines aber nicht zum Zuge.
    Bauten Verkehrsplaner nämlich geschützte Radinfra nach NACTO, so waren sie einem großen Prozessrisiko bei Unfällen ausgesetzt – allzu oft das Killerargument für die Planung von Radinfra.

    Von oben den aus Eigen- und Bürgernutz aus Kfz-Lobby-Sicht unzuverlässigen Kommunen einen Riegel vorschieben: Wissmanns Blaupause, geschickt auf Deutschland abgewandelt und implementiert.

    Im Zuge des Absturzes der US-amerikanischen Kfz-Industrie ab 2007, den die Cycling-Aktivisten mit einer klugen und starken Pro- NACTO Kampagne zu nutzen wussten, kam der break-through. Bis zum Sommer 2014 gelang es der Urban Cycling-Bewegung in fast allen Einzelstaaten, auch im Bund, dass statt ASHTO die NACTO-Guidelines für maßgeblich erklärt wurden.
    Modalsplit und Sicherheit des Radverkehrs nehmen seitdem in vielen Städten Nordamerikas dramatisch zu.

    Das kalifornische Transportministerium, caltrans, übernahm NACTO im April 2014 wie folgt:

    „Received with enthusiastic applause from the crowd of bike advocates, city officials and planners, Dougherty [Director of Caltrans] said:

    We’re trying to change the mentality of the department of transportation, of our engineers, and of those that are doing work in and around the state highway system. Many cities around California are trying to be forward thinking in terms of alternative modes, such as bike and pedestrian, as well as the safety of the entire system, and

    the very least we can do as the department of transportation for the state is to follow that lead, to get out of the way,

    and to figure out how to carry that into regional travel.“
    (Streetsblog USA)
    http://usa.streetsblog.org/category/other-organizations/nacto/
    The times they are a changing.

    the very least we can do as the department of transportation for the state is to follow that lead, to get out of the way,

    Diese Einsicht würde man sich, wenn schon nicht vom Verkehrsministerium, dann doch zumindest von der selbsternannten Vertretung des allgemeinen Radverkehrs, dem ADFC, wünschen.
    .

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    • Lustig, dass Du die Leute hier zwar selber als VCler zu diffamieren versuchst und als Trolle beschimpfst, aber selber dann so dünnhäutig reagierst.

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      • 1.VC ist kein Schimpfwort, sondern ein allgemein gebräuchliches Kürzel für eine bestimmte Ideologie des Radfahrens, bzw deren Apologeten.
        Siehe „Vehicular Cycling“ wikipedia.

        2. “Sag mal, leidest Du unter Verfolgungswahn?” (gekkox)

        „Wie üblich, so’n VC- Klapskalli fängt das Trollen an.“ (Meine Antwort, der Wald- Echo-Effekt. Daraus lässt sich unschwer schließen, dass es auch VCs gibt, die keine Klapskallis sind. Siehe 1,)

        Ich bin nicht sehr dünnhäutig. Ich kann gut zurückkeilen. Mach ich sogar gerne mal. Mir sagt aber die sachliche Auseinandersetzung mehr zu.

        Zum Schluß: Freut mich wirklich, dass ich dir Grund zum Lustigsein war.
        Das Leben ist hart genug.

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        • Scheinbar hast Du ein paar Verständnisprobleme. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass VC ein Schimpfwort ist. Eine sachliche Diskussion ist an keiner Stelle aufgekommen, da Du lediglich über irgendwelche nicht anwesenden Gruppen lamentiert hast (was Du selber bei Dir nicht möchtest), aber an keiner Stelle auf die Dinge eingegangen bist, die hier vorgebracht wurden.

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  12. H. Apfel

    Naja, jetzt ist vorstadtstrizzi halt auch hier (+ wohl 1000 andere Blogs, Zeitungen etc.) gelandet und – copy&paste sei dank – verbreitet auch hier seine „Wahrheit“.

    Allerdings warte ich immer noch auf ein Beispiel für einen Radweg der *nach Entschilderung* nicht mehr gepflegt wurde. Gut, ich werde noch länger warten dürfen, aber daran habe ich mich schon gewöhnt, da kommt nichts mehr.

    Irgendwie scheint er auch wieder vergessen zu haben das „copenhagenize.com“ von einer Firma betrieben wird die wohl gut davon lebt Radinfrastruktur zu planen. Sicher rein zufällig, ist er doch sonst darauf bedacht jede mögliche EInfußnahme aufzuzeigen – und sei es wie beim UDV mit einem Konstrukt um fünf Ecken herum.

    Von so Schwachsinn wie
    „Die Aufhebung der Benutzungspflicht ist ins Werk gesetzt mit der StVO-Änderung nach der Radverkehr auf der Fahrbahn stattfinden soll.[..]Das bedeutet, dass es gleichzeitig im Normalfall kein Recht mehr auf geschützte Radinfrastruktur gibt. Geschützte Radinfra ist dadurch zu einer Goodwill-Aktion geworden.“
    ganz zu schweigen: Es gab nie ein „Recht“ auf eine „geschützte Radinfrastruktur“. Es gab lediglich die Pflicht vorhandene „Radwege“ zu benutzen – was immer das auch gewesen sein mag.

    Aber das ist auch nicht das erste Mal das ihm das gesagt wird, und es wird auch diesmal nicht dazu führen das er das (oder was ähnliches) in anderen Foren weiter copy & pasten wird.

    Es ist auch nicht das erste Mal das ich ihm sage das hier in DAH die *nicht*-benutzungspflichtigen Radwege instand gesetzt (+ teilweise verbreitert) wurden. Die letzten beiden Rumpelpisten sind unter den Bahnunterführungen – benutzungspflichtig, selbstverständlich!
    Aber auch das wird er sicher wieder komplett ignorieren.

    Spannend auch die Theorie das das Syndikat aus Automobilbranche, Versicherungen, Politik (und Illuminati?) erst jahrzehntelang Radwegbenutzungspflichten aufrechthält (wieso eigentlich? Um die Leute vom Auto wegzulocken? Nicht genug Produktionskapazitäten um alle mit Autos zu beglücken?) nur um diese dann – der Theorie nach – plötzlich aufzugeben (1) damit Radfahrer auf der Fahrbahn fahren müssen (falsch), die Radwege nicht mehr gepflegt werden müssen (ebenfalls falsch (2)) und dann die Radfahrer auf Autos umsteigen (höhöhö!).
    Naja, erst gar keine zu bauen wäre wohl zu einfach gewesen…

    (1) 1998 war von der Konjunktur her jetzt kein so schlechtes Jahr das besondere Maßnahmen („wir müssen die Benutzungspflicht aufheben. Nur so schaffen wir ein positives Wachstum!“) nötig gewesen wären. Aber gut, man muss ja nicht alles verstehen…
    (2) Für *alle* öffentlichen Wege besteht eine Verkehrsssicherungspflicht, völlig unabhängig davon ob deren Benutzung verpflichtend ist oder nicht. Wie gut das in der Praxis funktioniert und was eine Benutzungspflicht daran verbessern würde kann man ja an den div. Radwegen sehen, die die letzten Jahrzehnte benutzungspflichtig waren.

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  13. Pingback: Berlin hat kein Fahrradnetz | Das andere Bundesministerium für Verkehr

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  16. Dongo

    Ich finde, man hat in Deutschland viel zuwenig auf die autogerechte Stadt gesetzt. In den USA oder in Saudi mit seinen zehnspurigen Prachtstraßen ist das viel besser gelöst worden.
    Von Moskau zu schweigen – ein tolles Gefühl, bei 150 Sachen auf dem Kutosowski-Prospekt von einem Lamborghini noch überholt zu werden (ist mir passiert). Da reicht schon die Luftverdrängung, daß der Rüpelradler von der Fahrbahn geweht wird und gegen den Baum knallt 😆

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